Großer Eichenbock (Heldbock) - Cerambyx cerdo
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Familie der Bockkäfer
Rote Liste 1 (vom Aussterben bedroht)
Vorkommen: April - Juni Alte Laubwälder (Urwaldreliktart). Bevorzugt alte, kränkelnde und absterbende Stileichen, die sonnenexponiert stehen (kein Totholz). Seltener an Traubeneichen, Buchen und Ulmen zu finden.
Ernährung: Larven: Holz Erwachsene: Ausquellender Pflanzensaft (Bäume)
Größe: 24 - 53 mm
- Überwinterung: Larve und Erwachsene
Fotos: 2005, Dr. Oliver Nolte, FFH Reliktwald Lampertheim
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Die nachtaktiven Käfer brauchen sehr alte Eichen als Brutbäume, die nach Süden hin offen stehen, damit sie der Sonne ausgesetzt sind. Die Eier werden dort an Rindenspalten abgelegt. Die Larven fressen sich dann durch die Rinde und entwickeln sich 3-5 Jahre lang bis sie sich in einem Hohlraum verpuppen. Die Männchen erkennt man an den viel längeren Fühlern. Der geschlüpfte Käfer ist nur nachts zu sehen. Er versteckt sich tagsüber in den Gängen und lebt nur 2 Monate.
Die Art ist gemäß FFH-Richtlinien besonders zu schützen! Der Heldbock ist einer der größten Käfer Mitteleuropas. Leider ist er mittlerweile vom Aussterben bedroht, und in manchen Bundesländern wie Thüringen bereits ausgestorben. Hauptgrund für seine Bedrohung: Vor allem wegen nicht naturnaher Forstwirtschaft: z.B. wegen Umwandlung von Eichenforsten zu Nadelforsten, Umwandlung von Urwäldern mit Eichenmischwald in reine Wirtschaftswälder, die viel zu früh eingeschlagen werden (erreichen also ihr biologisches Alter nicht mehr), Aufforstung von Lichtungen und Bestandeslücken (Eichen werden dann zu sehr beschattet), Beseitigung von absterbenden Eichen aus “Verkehrssicherungspflicht” (die es eigentlich im Wald nicht mehr gibt). Aus all den letztgenannten Gründen ist der im FFH Reliktwald häufig vorkommende Heldbock mittlerweile bedroht. Hessen-Forst Lampertheim betreibt dort einen fortschreitenden Waldumbau.
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