“NSG Glockenbuckel” in der Viernheimer Heide (FFH-Gebiet)
Der “Glockenbuckel” ist ein Teil eines Flugsand-Dünengürtels der Rheinflächen, der sich von Nordbaden bis nach Griesheim zieht.
Bis 1994 wurde das gesamte Areal jahrzehntelang von US- Streitkräften als Panzerübungsgebiet genutzt. Diese militärische Nutzung hatte auch diverse Schäden in der Natur zur Folge. Aber die Panzernutzung bewirkte auch, dass dort große Dünensandgebiete von Bäumen freigehalten wurden. Ansonsten wäre nämlich wohl dieses wertvolle Biotop der Forstwirtschaft und dessen Aufforstung sehr früh zum Opfer gefallen.
So aber haben auf den großen Trockenrasenflächen ganz seltene Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum behalten.
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Diese wertvollen Sandrasen-Lebensräume, in denen es eine große Artenvielfalt hochgradig gefährdeter Tiere und Pflanzen gibt, werden leider in Deutschland immer mehr zerstört.
Die fortschreitende Zerstörung geschieht meist durch Intensivierung der Landwirtschaft, Bebauung, Straßenbau und Aufforstung.
Wie man der Infotafel auf dem Glockenbuckel entnehmen kann, ist der Glockenbuckel eines der bedeutendsten Sandtrockengebiete Hessens und steht seit 1998 unter Naturschutz.
Dieses wertvolle Biotop in der Viernheimer Heide wird nun regelmäßig in gemeinsamer Arbeit von Naturschützern (BUND und NABU) und Forstamt offen gehalten. Gehölze müssen entfernt werden.
Damit die Sandrasenflächen nicht verbuschen, zieht mindestens einmal im Jahr eine große Schaf- und Ziegenherde dort durch die Viernheimer Heide. (Sämtliche Fotos unten sind vom Glockenbuckel.)
Hier der Link zur FFH-Gebiets (Natura 2000)- Beschreibung des Hessischen Ministeriums
http://www2.hmuelv.hessen.de/natura2000/Sdb/sdb6417-305.html
Als Grund zur Ausweisung als FFH-Gebiet wurde das großflächige Auftreten von Silbergras- und Blauschillergrasfluren angegeben, die Lebensraum von zahlreicher seltener und hochgradig gefährdeter Tier- und Pflanzenarten sind.
Unten 2 Fotos der informativen Karte am Glockenbuckel, die diese Gräser zeigen:
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Hier rechts die Schotterstrasse von Hüttenfeld kommend zum Glockenbuckel.
Wohl auf Wunsch der ehemals übenden US-Streitkräfte hat man eine wahnsinnig breite Schotterpiste durch das Glockenbuckelgebiet gebaut. So breit, dass locker 2 LKWs nebeneinander vorbeikommen.
Eine Verschandelung der Landschaft und aufgrund der dicken Schottersteine auch sehr ungeeignet zum Radfahren.
Nachdem nun die US-Streitkräfte bald vollends abziehen, wird man hoffentlich diese häßlichen Schotterpisten wieder in normale Naturwege verwandeln. Denn Erholungssuchende wollen schöne Naturwege in der Natur. Und diese häßlichen, überbreiten Schotterpisten, verunstalten diese einmalig schöne Natur in der Viernheimer Heide. Dieser Schotterwahn in Wald und Heide muß endlich aufhören, siehe auch Artikel hier!
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Unten ein Foto der Infotafel-Karte am Glockenbuckel, die anschaulich die Dünen zeigt.
Wie man rechts oben sieht, liegt auch Hüttenfeld und Viernheim im Flugsand- und Dünengebiet.
Allerdings hat man früher auch bei Hüttenfeld den Dünensand als Baumaterial abgebaut.
Z.B. wurde so der Dünensand des jetzigen Amphibien-Biotops hinter dem Hüttenfelder Friedhof als Baumaterial verkauft.
Und viele Dünen wurden auch beim Straßen- und Wegebau einfach durchschnitten.
Am schönsten ist das Dünengebiet am Glockenbuckel, wenn die Steppen-Wolfsmilch blüht
Radtour-Strecke Hüttenfeld-Glockenbuckel auf GPSies: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=biuyldbuykvdpttu
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Kontakt: admin(ät)natur-um-huettenfeld.de