Aktion Storchennest

Weiß-Storch-Januar 09-3-zw. Neuschloss und Lampertheim1 Nkl1

Weißstorch Mai 2008 Hüttenfeld Wildblumen 048Seit ein paar Jahren besuchen immer mehr Störche die Wiesen und Felder hinter Hüttenfeld Richtung Hemsbach vor der Weschnitzsiedlung.

Nur gebrütet haben sie in Hüttenfeld schon lange nicht mehr.

Deshalb betätigte sich der Hüttenfelder Reinhard Klose als “Projektleiter” der Aktion Storchennest.

Mittlerweile kamen nun auch schon Anfang März die ersten Störche wieder aus dem Süden zurück. Der Bau für das Nest mußte also dringend fertig werden.

Wiederansiedlungsversuch eines Brutstorchenpaares auf dem Hofgut Rennhof in Hüttenfeld

Bis in die 70-er Jahre des letzten Jahrhunderts gehörten Storchennester zum Hüttenfelder Ortsbild. In den Hofreiten Rennhof und Seehof waren damals noch zwei Storchenpaare heimisch und zogen jedes Jahr regelmäßig mehrere Junge auf. Das letzte Storchenpaar brütete 1972 im Seehof und zog dabei nur noch ein einziges Junges groß, in den beiden folgenden Jahren wurde das Nest nur noch von einem einzelnen Storch aufgesucht. Danach war für mehr als 3 1/2 Jahrzehnte die Storchenpopulation in Hüttenfeld beendet.

Auch die Zahl der neugeborenen Kinder im Ort wurde immer geringer, so dass sogar ernsthaft erwogen wurde die Hüttenfelder Schule wegen Kindermangel zu schließen – ob da mit dem Storch doch irgendein Zusammenhang besteht? Wir werden es sehen, denn genau für diesen Versuch wurde in der Vorstandschaft Pro Hüttenfeld e.V. im Jahr 2008 beschlossen, dass der Storch zukünftig in Hüttenfeld wieder präsent sein soll.

Anstoß dazu gaben die Störche selbst. Eines Tages im Spätsommer des gleichen Jahres beobachtete der Schreiber dieser Zeilen auf einem Acker nahe der Weschnitz, der gerade unter den Pflug genommen wurde, eine große Zahl dieser Vögel. So viele, dass sie im Vorbeifahren gar nicht genau gezählt werden konnten. Es waren mindestens 10 bis 15 Störche, die in den frischen Ackerfurchen nach allerlei Fressbarem suchten.

Gottlob haben sich nach DDT und all den anderen schrecklichen Umweltgiften die Zeiten diesbezüglich wesentlich gebessert. Unsere Gewässer sind sauberer geworden und das allgemeine Umweltbewusstsein hat sich stark zum Positiven verändert. Somit findet der Storch, als Kulturfolger des Menschen, heute wieder Umwelt- und damit Lebensbedingungen, mit denen er zurecht kommt und an die er sich ein Stückweit angepasst hat und auch anpassen musste.

Reinhard Klose hat mit dem Hüttenfelder Vogelkundler Herrn Roman Rampp, mit dem Landesvorsitzenden des NABU-Hessen, Herrn Gerhard Eppler und dem Gewässerverband Bergstrasse, in Person des Hüttenfelders Bernd Dewald und seiner bauausführenden Mannschaft sehr hilfsbereite und gleichermaßen fachkundige Mitstreiter gefunden, die die Umsetzung der Idee Storchen-Nistbaum-Aktion mit Rat und Tat erst ermöglicht haben. Auch Prof. Gaab von Pro Hüttenfeld e.V. unterstützte diese Aktion.

Einen ganz besonders herzlichen Dank gebührt aber der Familie Funk für ihre erneute Bereitschaft – nach der Errichtung des Bolzplatzes auf ihrem Gelände am Friedhof – nun auch auf ihrem Hofgelände der Errichtung eines neuen Storchennests, auf einem fast 10 m hohen Holzmasten, mit Anblick von der Viernheimer Strasse, zuzustimmen.

Es gab zwar schon seit längerem einen entsprechenden Mast mit Nistvorrichtung auf einer Brachfläche am Litauischen Gymnasium, aber diese Nistvorrichtung wurde von den Störchen leider nie angenommen.
Altes Storchennest R.Klose BILD0321




Hier nun die neue Nistvorrichtung auf der Hofreite Rennhof der Familie Funk.BILD0117kl

Die größte Freude und höchster Lohn für alle Beteiligten und ganz Hüttenfeld wäre, wenn schon dieses Jahr ein Storchenpaar den Nistplatz annimmt und seine Jungen dort aufzieht. Die Voraussetzungen sind geschaffen, die Lebensbedingungen erscheinen durchaus optimal – warten wir in Erfurcht ab, was Mutter Natur uns schenken wird...
 

BILD0035ausschnDiesmal wurde das Rad zum leichteren Nestausbau noch mit Zweigen versehen.

Das sollte doch nun die Störche animieren weiter zu bauen...

BILD0032kleinRoman Rampp und Reinhard Klose beim “Nestbau”

...Wer weiß, wer weiß – vielleicht auch den beiden noch kinderlosen jungen und ausgesprochen netten Damen vom Gut Rennhof, der Bäuerin und der Schäferin, damit uns, neben dem Storch, zukünftig auch die Schule im Ort erhalten bleibt. Womit dann der eingangs angesprochene Zusammenhang zwischen Storch und Kindern eindeutig bewiesen wäre.

Es hat viel Spaß gemacht diesen hoffentlich erfolgreichen Wiederansiedlungsversuch eines Brutstorchenpaares in Hüttenfeld mit dem benannten Personenkreis durchführen zu dürfen – herzlichen Dank.

9. März 2009
Reinhard Klose

Bildtexte S. Hodges

 Das wäre der Ausblick vom Storchennest für das zukünftige Brutpaar, mit Blick auf die BergstraßeWildblumen & Schmetterlinge Juni 2007 Hüttenfeld 042

Fotos der Storchennest-Aktion (anklicken)

www.Natur-um-Huettenfeld.de
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