Die Viernheimer Heide, dortige seltene Brutvogelarten...
...und ihre Bedrohung durch die geplante ICE-Trasse!
In der Viernheimer Heide sind viele bedrohte Arten aus Flora und Fauna zu finden. Sie sind auch in der Roten Liste der dortigen FFH-Gebiete aufgeführt.
Es dürften auch noch viele dieser bedrohten Arten im Umkreis der dortigen FFH-Gebiete zu finden sein, denn die Tier- und Pflanzenwelt hält sich natürlich nicht strikt an eingezeichnete Grenzen.
2009 schrieb Katharina Schneider aus Marburg ihre Bachelorarbeit über den Bestand von seltenen und bedrohten Vogelarten in der Viernheimer Heide.
Bei ihren Recherchen im Internet stieß sie wohl des öfteren auf meine Natur-Homepage. Und sie schickte mir freundlicherweise ihren Link zu der interessanten Bachelorarbeit, hier als pdf.
Die Arbeit kann bei Interesse auch hier heruntergeladen werden:
> http://www.uni-heidelberg.de/institute/fak14/ipmb/phazb/thesis.html.
Die Gefährdung dieser Flora und Fauna durch die geplante
ICE- Hochgeschwindigkeitstrasse Variante A.
Schneise von mind. 80 m Breite und mit 300 km/h durch Wald und Heide
Die Bachelorarbeit von K. Schneider untermauert, wie interessant und schützenswert unser Wald/Heidegebiet auf Viernheimer Gemarkung vor unserer Haustür ist.
Zitat K. Schneider: Letztendlich wurden sechs der erfassten Arten des Anhang-I bzw. der Rotel Liste Deutschlands als überdurchschnittlich häufig eingestuft (Ziegenmelker Caprimulgus europaeus, Wiedehopf Upupa epops, Wendehals Jynx torquilla, Grauspecht Picus canus, Neuntöter Lanius collurio und Heidelerche Lullula arborea). Während die Verbreitung dieser Arten im nördlichen Teil überwog, steigerte im südlichen Teil vor allem die Sichtung von sechs jungen Wiedehöpfen die Wertigkeit des Gesamtgebietes.
Die Einschätzung einer Zunahme der Bestandsdichten seit 2004 kann als erfreuliches Zeichen eines positiven Effekts der Natura 2000-Verordnungen gedeutet werden. Allen Auflagen zum Trotz kommt es wahrscheinlich zum Neubau einer ICE-Strecke durch das nördliche FFH- Gebiet, was neben dem Zerschneidungs- Effekt unweigerlich die Zerstörung von Lebensräumen bedrohter Vogelarten zur Folge hat.
Ein Heidegebiet also mit ganz vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten! Schützenswert!
Das aber leider nicht von allen gebührend geschätzt bzw. geschützt wird.
Z.B. nicht von unseren Lokalpolitikern aus Lampertheim und Kreis Bergstraße, die mit aller Macht die A-Variante der geplanten ICE-Trasse Frankfurt-Mannheim durch die Vierrnheimer Heide befürworten! Und die ständig publikumswirksam von einer angeblichen “Bündelungsvariante” mit A67 werben. Was die A-Variante aber nicht ist! Sie ist eine Hochgeschwindigkeitstrasse, die dieses wertvolle Stück Natur zerschneiden und zerstören würde.
Die am 2.2.2009 in Lampertheim gegründete Lampertheimer Bürgerinitiative BILA stellte sogar auf ihrer Gründungsversammlung folgende “Konsenstrasse” im Sinne Lampertheims vor:
Diagonal quer durch das Wald/Heidegebiet, siehe Foto des BILA- Power Point Vortrags von der Gründungs-Veranstaltung.
Sowie hier der dazu passende Grundlagentext ihrer Satzung: http://www.bila-ice.de/Infos/Grundlagentext.jpg
Foto gemacht beim BILA Vortrag, das die von ihr unterstützte A-Variante als wünschenswerte Alternative zur C-Trasse zeigt.
Gemäß dieser “Konsenstrasse” sollte diese wie hier auf dem Bild gestrichelt eingezeichnet frühestens ab der Landstraße L3110 abknicken und dann quer durch Wald und Heide geführt werden.
Paradoxerweise gehörten sogar einige Vorstandsmitglieder der NABU Ortsgruppe Lampertheim zu den Gründungsmitgliedern dieser Bürgerinitiative. Die Satzung der BILA ist naturfeindlich. Sie hat zwar das Ziel, die “Mannheim-Direkt” (C-) Variante zu verhindern, was verständlich ist. Gleichzeitig befürwortet sie aber die A-Variante, die viel länger naturzerstörend durch zig große FFH-, Vogel- und Wasserschutzgebiete gehen würde.
Hier nochmal die drohenden Trassenvarianten, die die DB ausführlich in ihrem Gutachten vom Juni 2009 vorstellte.
Man sieht hier auf der Karte deutlich wie kurz das Stück der “Mannheim direkt” (C-) Variante durch Schutzgebiete im Vergleich zur schwarz eingezeichneten A-Variante “Tempo 300” ist.
Die rot eingezeichnete “ROV” Variante dürfte aufgrund der für Hochgeschwindigkeitszwecken zu kleinen Radien für die DB eh uninteressant sein.
300 km/h wären nur bei “Mannheim direkt” (=C-Variane) oder “Tempo 300” (= A- Variante) möglich.
Diese A-Variante “Tempo 300” mit mindestens 80m breiter Hochgeschwindigkeitstrasse dürfte eine ganz massive Bedrohung der seltenen Tiere, vor allem Vögel, in der Viernheimer Heide darstellen.
Hoffentlich kommt diese naturfeindliche A-Variante niemals!
Schützt unsere Viernheimer Heide!
Foto: September 2009
Idyllische Viernheimer Heidepflege durch Schafe (und Ziege) von einer regionalen Schäferin.
2008-2010 © Sabine Hodges