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Reliktwald Lampertheim und Sandrasen Untere Wildbahn (FFH-Gebiet)
 

 6.1.2013
Der Reliktwald Lampertheim ist ein ganz besonders interessantes Biotop.
Das Banner oben auf meiner HP zeigt einen Teil des FFH-Gebietes östlich der A67.

Plattrüßler Gasterocercus depressirostris (600) RL1.Dr.Nolte1 Es besuchten schon Biologen und Entomologen aus dem ganzen Bundesgebiet unseren Reliktwald mit seinen seltenen Urwaldreliktarten.

Links im Foto ist z.B. so eine vom Aussterben bedrohte Urwaldreliktart, der Plattrüssler (Gasterocercus depressirostris).

        

 

  Dagegen wissen die meisten Lampertheimer und Viernheimer bis heute noch nicht, was für ein Kleinod und welch seltene, große Artenvielfalt sie hier direkt vor der Haustür haben.
 Reliktwald-Fotos Ost siehe hier: klick
Der östliche Teil des Reliktwaldes grenzt an das Feldgebiet von Fotogalerie: Reliktwald OstHüttenfeld und
ist auch ein beliebtes Erholungsgebiet, in dem man die Natur genießen kann. Denn in einem naturnahen Wald fühlt sich auch der Mensch am wohlsten.

 Rotes Waldvöglein 1 kl.                                Auch geschützte Orchideen wie das Rote Waldvöglein (Cephalanthera rubra) findet man im FFH-Reliktwald.
Es bevorzugt lichte und trockene Buchenwälder.

Leider hat wohl die allzu intensivierte Forstwirtschaft der letzten Jahre zu einer Verschlechterung des Gebiets geführt. Gemäß FFH-Richtlinien ist aber genau das nicht zulässig.
Im Gegenteil: Es müßte endlich dafür gesorgt werden, dass der ursprüngliche Zustand erhalten bleibt oder sich sogar verbessert!

Hierzu passt auch der informative Leserbrief des Käferexperten Dr. Oliver Nolte, den er aufgrund eines Zeitungsartikels “Wo die wilden Käfer wohnen” an den Südhessen Morgen schickte.
Er hat sich jahrelang fachkundig mit diesem Biotop beschäftigt und erklärte hier leicht verständlich, warum Insekten und Biotopschutz so wichtig sind  klick
 

FFH Reliktwald Karte 2004Karte_FFH_Reliktwald_LA_4

Okt 2011 FFH Wald west  

Zum Erhalt des Gebietes müssten auch dringend Neophyten wie Robinien und Traubenkirschen entfernt werden, die durch forstliche Übernutzung der letzten Jahre überhand nahm. Diese Neophyten verhindern die natürliche Verjüngung der so wertvollen Laubbäume.

Also statt forstlicher Nutzung sollte besser forstliche Pflege im Reliktwald erfolgen, um ihn zu erhalten.

Hier als anschauliches Beispiel im Reliktwald West die Entwicklung von Neophyten (Traubenkirschen)
in manchen Bereichen des FFH-Reliktwaldes. Die konnten sich hier ungestört ausbreiten. 

Abt. 526: 2006

Abt. 526: 2011

Abt.526_2006

Abt.526_2011

 

 

 

 

 

 

 


 

 

Der FFH Reliktwald Lampertheim ist kein 08-15 Wirtschaftswald sondern er wurde bereits als Bannwald
800 v.Chr. erwähnt, ist also ein uraltes Waldgebiet. Es ist ein wertvolles Naturerbe.

Was ist eigentlich ein Reliktwald? Warum ist das etwas Besonderes?
  2012-April-16 FFH Reliktwald Holzwirtschaft Harvester Habitatb 092_kl  
Ein Reliktwald ist ein Waldgebiet, das seit der Wiederbesiedlung Mitteleuropas nach der Eiszeit ununterbrochen vorkommt.
In der Rheinebene bestehen Reliktwälder aus Rotbuche, geringem Anteil Eichen und einigen Kiefern (nie Monokultur).

Reliktwälder sind besonders naturnahe und ursprüngliche Waldstandorte, die die mittelalterliche Waldverwüstung überdauert hatten. Dieser Zustand kann ohne menschliche Eingriffe sehr lange Zeit erhalten bleiben.

In Reliktwäldern leben Arten, die in Wäldern fehlen, die nach den mittelalterlichen Kahlschlägen neu aufgeforstet wurden. Reliktwälder erlitten also nie Kahlschläge und wurden nicht intensiv bewirtschaftet (waren meist Jagdgebiete). Sie boten einer Vielzahl von spezialisierten Tierarten ein Arterhaltungsrefugium. Und es gibt nicht mehr viele Reliktwälder. Die allermeisten Wälder sind heute reine Wirtschaftswälder.

 April 2008 Moose und Flechten Hessen-Forst Lampertheim behauptete schon oft, dass der
Lampertheimer Reliktwald aufgrund des vielen Totholzes und xylobionten Käfer ein “sterbender” Wald sei. Das stimmt aber nicht.

Die Fauna im Lampertheimer Wald ist keine Reaktion auf Siechtum sondern eine stabile Situation!
Dieses stabile Habitat war über Jahrtausende gegeben und beherbergt spezialisierte Arten, die selbst benachbarte Habitate in der Regel nicht mehr besiedeln.
Die hohe Zahl an xylobionten Arten im Lampertheimer Reliktwald
aus jeder Totholz-Untergruppe beweist die Naturnähe des Waldes.
Und für diese Arten sind nicht nur alte Eichen sondern auch alte Buchen überlebenswichtig!

 

 Schwarzspecht Foto Herwig Winter Neben den hochseltenen Käferarten gibt es aber auch noch viele andere
wertsteigernde Arten bezüglich Flora und Fauna im Reliktwald.
Nebst seltenen, besonders geschützten Vogelarten wie den hier häufigen  Grau- oder Schwarzspecht wurden hier im Vergleich zum Bundesgebiet überdurchschnittlich viele Fledermausarten nachgewiesen. Für diese ist es ebenso überlebenswichtig, dass ihre Brut- und Höhlenbäume im Reliktwald erhalten bleiben und nicht zu Brennholz verarbeitet werden.

Buntspecht Juni 2008 Viernheimer Wald, Schotterpisten 124 

Unten in der Tabelle die 12 nachgewiesenen Fledermausarten des FFH Reliktwaldes.
2004 wurde der Erhaltungszustand der so seltenen  Bechsteinfledermaus mit “gut” beurteilt. Sie ist vor allem auf Altbäume und stehendes Totholz angewiesen, die mit Fäulnis- oder Spechthöhlen ausgestattet sind.

Fledermausarten

 Fledermaus Legende       RLH= Rote Liste Hessen; RLD= Rote Liste Deutschland

 

Zauneidechse mit Beute Mausgrauer Schnellkäfer Zauneidechse Männchen kl.  Neben der seltenen Kreuzkröte ist auch die geschützte Zauneidechse im Reliktwald zu finden, sogar die besonders geschützte Waldeidechse.
Links ein Foto aus dem Reliktwald-Ost, von einer kleinen Binnendüne im Wald. Dort hatte ein junges Weibchen der Waldeidechse einen Mausgrauen Schnellkäfer erbeutet. 

 

Biotopschutz für FFH Reliktwald erforderlich:
Es ist also besonders wichtig, dieses Waldbiotop zu schützen. Denn der Schutz dieser Lebensgemeinschaft bedeutet eine hohe Diversität. In Bayern hat man solch wichtige Waldgebiete als Naturwaldreservate aus der forstlichen Nutzung genommen. Warum nicht hier?
Zumindest wäre hier eine “Kernflächenausweisung”, die “eigentlich” tabu für Forstwirtschaft wäre, eine Alternative gewesen. 
Deshalb hatte der BUND 2010 eine geeignete Kernfläche im Hotspot- Bereich des östlichen FFH-Reliktwaldes vorgeschlagen, was aber von Hessen-Forst Lampertheim ohne Begründung abgelehnt wurde. Dieser Bereich wäre als Kernfläche deshalb geeignet gewesen, weil in diesem artenreichen Bereich kaum Traubenkirschen sind und sich Buchen hier noch natürlich verjüngen können. Gerade hier will Hessen-Forst aber noch weitere alte Buchen und Eichen zur Gewinnsteigerung fällen.
Mittlerweile ist klar, dass die Lampertheimer Umsetzung der Kernflächenidee ein absoluter Flop war!
Es wurden eigentlich nur Kernflächen vom Forstamt ausgewiesen, die forstwirtschaftlich uninteressant waren. Bestes Beispiel hierfür (keinWitz!) die so lustig anmutende “Kernfläche Autobahn-Dreieck Viernheim”. Welcher Hotspot an Artenvielfalt soll sich denn dort und wie ausbreiten? 

 Kaisermantel Argynnis paphia kl.                               Sind Kernflächen wirklich tabu für Forstwirtschaft?
Ach was, ist leider ein Hessen-Forst Märchen. Noch nicht mal tabu, wenn Kernflächen im FFH-Gebiet liegen. Hessen-Forst Lampertheim fällte z.B. 15 wertvolle Buchen in einer Kernfläche #1 des Reliktwaldes (Abt.121), siehe hier.
Diese störten die dort vor 5 Jahren angepflanzten Kiefern, die dort gar nichts zu suchen hatten. Evtl. wurde auch noch anderswo in Kernflächen gefällt, wer weiß...
Markieren, Fällen und Abtransport geht in solchen Fällen schnell über die Bühne, auch wenn wertvolle Brut- und Höhlenbäume alljährlich gefällt werden.
Hier die Stellungnahme des Lampertheimer Forstamtes als ihr erfolgtes Fällen von Höhlen- und Brutbäumen mal offiziell reklamiert wurde.  klick S.1 + klick S.2

 Holzeinschlag und FFH Reliktwald 073 Entgegen anderslautender Forstamts-Aussagen, dass grundsätzlich
standortgerechten Bäume im Kernflächengebiet liegen bleiben, verblieben diese gefällten Kernflächen-Buchen dort auch nicht als Totholz.
Sie wurden zur Vermarktung abtransportiert. Buchenholz ist als Brennholz gefragt...
Es ist gar nichts gegen den nachwachsenden Rohstoff Holz und seine Nutzung einzuwenden. Aber nachhaltig und nach FSC Zertifizierung sollte die Holzgewinnung sein! Ist hier bei uns wohl nicht der Fall.
Und so wurde die an sich ursprünglich gute Kernflächen-Idee hier zum Flop des Jahres!  Es liegt bei so einer Naturschutzleitlinien-Umsetzung immer auch am Goodwill und Naturschutzinteresse der zuständigen Forstämter.
Und wenn dort wirtschaftliches Interesse überwiegt, hat die Natur verloren.

FFH-Wald östlich A67 111_kl.  Durch den zu intensiven Nutzholzeinschlag verändert sich negativ das Mikroklima im Reliktwald. Xylobionte (Holzbewohnende) Käfer werden dadurch empfindlich gestört.
Es nützt den Arten, die auf das spezielle Mikroklima angewiesen sind auch gar nichts, wenn man dieses zerstört und stattdessen hier ein paar “Habitatbäume” pro Hektar für sie stehen läßt.

                                Wichtig für die Arten ist stattdessen: Goldleiste - Carabus purpurascens kl. 
Das Waldinnenklima (Mikroklima) muß erhalten bleiben. Deshalb kann nur ein Biotopschutz die Lösung zum Erhalt des FFH Reliktwaldes sein und nicht der Schutz von ein paar Habitatbäumen.

Es ist 5 vor 12 für dieses FFH-Gebiet, denn die intensive Forstwirtschaft der letzten Jahre hat schon viel zu viele Buchen und Eichen aus dem Biotop herausgeholt.

Es müsste unbedingt vermehrt mit Buchen und Eichen aufgeforstet werden statt mit weiteren Nadelbäumen.  
Aber das Gegenteil ist der Fall! Hessen-Forst Lampertheim forciert einen “Waldumbau” zum Kiefernwald, der natürlich aufgrund seines schnelleren Wachstums auch schneller zu vermarkten ist. Dieser Waldumbau wurde in den letzten Jahren auch im FFH-Gebiet in “Salamitaktik” sukzessive vorangetrieben. Diese fragwürdige, forstliche Praxis bedeutet aber den sicheren Tod des Reliktwaldes und seiner Bewohner!
Gemäß FFH-Richtlinien? Wohl kaum. 

Im Reliktwald Lampertheim wurden allein 3 (!) Käferarten des Anhangs der FFH-Artenliste nachgewiesen: Heldbock, Hirschkäfer und Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer.
So viele FFH-Arten in einem einzigen Gebiet sind äußerst selten andernorts zu finden! Woanders wäre es auch längst ein NSG aus diesem Grund geworden. Außerdem wurden hier auch viele weitere gefährdete Arten nachgewiesen, davon etliche mit Rote Liste 1 Status (in Deutschland vom Aussterben bedroht). 

Besonders zu schützende Käfer: Die 3 Käferarten des Anhangs II + IV der FFH-Artenliste.
Außerdem lebt hier auch der nach Bundesartenschutzverordnung streng geschützte
Große Goldkäfer
(Protaetia aeruginosa)

Heldbock

Hirschkäfer

Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer

Cerambyx cerdo

Lucanus cervus

Limoniscus cf violaceus

Rote Liste 1
Vom Aussterben bedroht!

Rote Liste 2
Stark gefährdet!

Rote Liste 1
Vom Aussterben bedroht!

Heldbock Cerambyx cerdo_pair kl.
Hirschkäfer Männchen 1 kl.
Hirschkäfer Weibchen kl.
Veilchenblauer Wurzelhals-Schnellkäfer (Limoniscus violaceus)  kl.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  Warum wurde unser Reliktwald ein FFH-Gebiet? Was ist das?
Aufgrund des wertvollen Arten-Hotspots und besonders schützenswerten Biotops wurde der Reliktwald Lampertheim im Jahre 2002 an die EU als FFH-Gebiet gemeldet.
FFH-Gebiete sind besonders zu schützende Flora-Fauna-Habitatgebiete mit europäischer Bedeutung. Das Ziel von diesen Gebieten ist es dafür zu sorgen, dass sich die Artenvielfalt darin nicht verschlechtert sondern eher verbessert.
Für jedes FFH-Gebiet muß deshalb ein Managementpan erstellt werden, der aber für unseren Reliktwald leider immer noch aussteht, soll nun 2013 erstellt werden. Schwer zu begreifen, dass das hier so lange dauert, denn die Grunddatenerfassung (159 Seiten) zu Monitoring und Management dieses Gebietes wurde bereits 2004 erstellt. 
Das Fehlen des längst überfälligen Managementplans hatte wohl schon fatale Folgen für die Arten in diesem Gebiet. Denn ohne diesen kann Hessen-Forst quasi darin schalten und walten (und Abholzen) wie es will.

Reliktwald 005 Unser Reliktwald ist so bedeutungsvoll, dass es über ihn sogar eine eigene Homepage gibt. Siehe deshalb zur Reliktwald-Historie auch die interessante HP von Dr. Oliver Nolte http://www.lampertheimerwald.de/.
Er und andere Wissenschaftler haben dort sehr lange Studien durchgeführt.
Dr. Nolte hat auf seiner HP auch eine Artenliste mit über 800 Käferarten veröffentlicht. Dort sind viele Arten gelistet, die in Deutschland bereits vom Aussterben bedroht sind.

Unter den dort 800 (!) Käferarten sind auch 13 Urwaldreliktarten vertreten. Allein von diesen sind 7 vom Aussterben bedroht (Rote Liste 1), also höchst selten! Diese Arten kommen in normalen Wirtschaftswäldern gar nicht mehr vor, sind dort ausgestorben. Für immer!

 

Die bisher hier nachgewiesenen 13 Käfer-Urwaldreliktarten (gemäß Auflistung von Dr. Oliver Nolte).
Nicht alle wertvollen, seltenen Arten stehen auf Eichen, wie vom Forstamt mal behauptet wurde.
Siehe Fundorte in der Käferliste: Sehr viele Arten brauchen Buchen als Lebens- und Fortpflanzungsstätte!

 

Artbeschreibung und Fotos

Schutzstatus Rote Liste

Fundort

 

Allecula rhenana  BACH

Pflanzenkäfer

2

Buche

 

Batrisodes buqueti (Aubé)

Palpenkäfer

2

Eiche + Kiefer

 

Cerambyx cerdo** Linnè

Heldbock

1

Eiche

 

Corticeus bicoloroides

Schwarzkäfer

3

Eiche

 

Corticeus fasciatus FABRICIUS 1790

Schwarzkäfer

2

Eiche

 

Dicerca berolinensis* 

Berliner Prachtkäfer

2

Buche

 

Eustrophus dermestoides (FABR.)

Keulendüsterkäfer

3

Eiche

 

Gastrocercus depressirostris

Plattrüssler

1

Eiche

 

Lacon querceus

Schnellkäfer

1

Eiche

 

Limoniscus violaceus

Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer

1

Buche + Lärche

 

Mycetophagus decempunctatus FABR. 1801

Baumschwammkäfer

1

Buche

 

Neatus picipes (Hbst.)

Schwarzkäfer

1

Buche

 

Neomida haemorrhoidalis (F.)

Gehörnter Zunderschwamm- Schwarzkäfer

1

Buche

 

Schutzstatus: Rote Liste 1= Vom Aussterben bedroht; Rote Liste 2= Stark gefährdet; Rote Liste 3= Gefährdet

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

  Okt 2011 FFH Wald westlich A67 Käfer 078kl.  Aber nicht nur im Waldgebiet sondern auch in den Sandrasengebieten im Westen dieses FFH-Gebietes findet man viele seltene Arten. Das größte Sandrasengebiet ist bei den Sendemasten im nördlichen Teil.
Fotos links und unten zeigen eine der kleineren Sandrasenflächen hinter dem ehemaligen US-Schießstand, die immer einen Besuch mit Kamera wert sind. Wenn man da im Sommer rüber geht, fliegen überall Heuschrecken vor einem hoch, ein tolles Erlebnis!
Vor allem ein tolles Bild, wenn die mit ihren herrlich blau gefärbten Flügeln versehenen Blauen Ödlandschrecken ein paar Meter weit fliegen!
Aber auch die andernorts schon so seltene Italienische Schönschrecke ist hier zuhause. Diese steht sogar auf Roter Liste 1, ist also in Deutschland vom Aussterben bedroht.
Für diese Trockenrasenspezialisten ist es besonders wichtig, dass diese Sandrasenflächen auch zukünftig so erhalten bleiben und nicht irgendwann aufgeforstet werden.

Italienischen Schönschrecke (Caliptamus italicus Juli 2012 FFH

Juli 2012 FFH-Wald LA u. Viernheimer Heide 049

Feldgrille-HeideLampertheim-17.05.09-3-N

 

 

 

 

 

 

Beschreibung FFH-Gebiet “Reliktwald Lampertheim und Sandrasen Untere Wildbahn” vom Hessischen Ministerium hier: http://www2.hmuelv.hessen.de/natura2000/Sdb/sdb6417-350.html

Zitat: “Teilweise noch naturnaher Bereich des Lampertheimer Waldes mit Laubmischwald sowie eine relativ offene eingezäunte Sandmagerrasenfläche mit Sendemastanlagen IBB (US-Sender zivile Nutzung). Das Gebiet ist durch seine Sandflächen in Verbindung mit geringem Niederschlag Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere, großfl. Vorkommen von Sandmagerrasen, ausgedehnte Hainsimsen- Buchenwaldabschnitte, Waldbereiche mit xylobionten Käfern.
Gefährdung: Das Gebiet ist durch Sukzession vor allem durch den Neophyten Prunus serotina (Spätblühende Traubenkirsche)  aber auch Kiefer und Robinie gefährdet.”

Anmerkung hierzu:
In den Bereichen des Reliktwaldes, in denen noch viele Buchen stehen, kommen Neophyten wie Traubenkirschen kaum vor. Denn Traubenkirschen gedeihen nicht im Schatten von Buchen. Umso unverständlicher, dass gerade Buchen in den letzten Jahren vermehrt gefällt wurden. Gleichzeitig explodierte nämlich die Traubenkirschenvermehrung.
Man sieht die Traubenkirschen vor allem in den vielen neuen Rückegassen, die überall so in 20m Abstand von Harvestern in den Wald geschlagen wurden. Außerdem sind  sie in den ebenso lichtliebenden Kiefer- Monokulturen nicht zu übersehen.
Die Ausbreitung von solchen Neophyten ist also eindeutig durch hiesige, rein wirtschaftlich orientierte Forstwirtschaft verursacht. Mit einer naturnahen Forstwirtschaft hätten wir diese Probleme hier wohl nicht.

Hier unten mal ein anschauliches Beispiel wie sich der Neophyt Traubenkirsche in einer hiesigen Kiefern- Monokultur dank forstlicher Hilfe von Rückengassen schnell ausbreitet.

Eine der unzähligen Rückegassen in einer der vielen Kiefer-Monokulturen des Forstamtes Lampertheim. Lage: Viernheimer Wald westlich A67, angrenzend zum FFH-Gebiet West.
Die Fotos zeigen dieselben Rückegassen, in einem Jahr Zeitabstand.
Und die Traubenkirsche hat sich dort dank Rückegassen prächtig ausgebreitet!

Anlegen der Rückegassen Mai 2011

Juli 2012

Mai 2011 Viernheimer Wald westlich A67 023

Juli 2012 FFH-Wald LA u. Viernheimer Heide 110

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rettet den Reliktwald!

Stoppt das Abholzen von wertvollen Laubbäumen!

Stoppt das Anpflanzen von Nadelbäumen!

Besser wäre es so:
Funktionierende natürliche Verjüngung von Buchen wie hier im FFH-Reliktwald Ost.
Dieses Hotspot-Gebiet wäre eine sehr gut geeignete Kernfläche gewesen. Das wurde aber vom Forstamt Lampertheim ohne Begründung abgelehnt. Stattdessen hat man 2012 dort in der Nähe wieder uralte Buchen gefällt und kräftig ausgelichtet...

 2012-April-16 FFH Reliktwald Holzwirtschaft Harvester Habitatb 070

...statt so.
Ein Beipiel über gängige hiesige Forstpraxis:
Hier hat Hessen-Forst im FFH-Gebietl für das Biotop total wertlose Nadelholzbäume direkt neben junge Buchen gepflanzt! Die dort erfreulicherweise durch natürliche Verjüngung von allein gewachsen sind.
 Holzeinschlag und FFH Reliktwald 059bearb.

Überall bei uns im Wald werden Buchen gefällt und mit Kiefern aufgeforstet...der Alptraum!

2012-April Viernheimer Wald, Wege 011.bearb.

 

 

Fortsetzung mit Fotos vom westlichen Reliktwald folgt.

 

www.Natur-um-Huettenfeld.de